Am 8. Mai diesen Jahres jährt sich der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus zum 75. Mal. Vor 75 Jahren kapitulierte die Wehrmacht bedingungslos und die militärischen Kämpfe ums ehemalige sogenannte Deutsche Reich endeten mit dem Sieg der Alliierten. Wir halten es für notwendig, an diesem Tag den Opfern des Naziregimes und der Shoa zu gedenken und dafür zu kämpfen, dass sich nichts dergleichen wiederholt. Deswegen schließen wir uns dem Aufruf der praktischen Entnazifizierung an, denn es gibt noch einiges zu tun!

Das gesellschaftliche Klima ist geprägt von Rassismus, Homofeindlichkeit, Antifeminismus und Antisemitismus. Dies äußert sich durch Diskriminierung und Hetze bis hin zu rechtem Terror und Mord. Auch wenn in Frankfurtdie Existenz rechter Strukturen für die Meisten weniger sichtbar ist, sind die Konsequenzen ihrer Ideologie und ihres Handelns im Leben vieler Menschen spürbar. So gib es auch hier von FDP über religiöse FundamentalistInnen bis Neonazis ein breites Spektrum von autoritärem, rassistischem oder faschistischem Gedankengut. Wir rufen dazu auf, diesem Gedankengut offensiv zu begegnen, sei es im Stadtparlament, im Stadtteil oder im eigenen sozialen Umfeld.

Dagegen vorzugehen, bedeutet: Solidarisch zu sein! Solidarisch mit Betroffenen von Übergriffen im Alltag, solidarisch bei Diskriminierung am Arbeitsplatz, solidarisch im Kampf gegen das öffentliche Auftreten von Rechten. Dabei kann eine gesellschaftliche Akzeptanz von Rechten nicht hingenommen werden. Solidarisch mit Rechten, egal welcher Art, zu sein, heißt solidarisch mit Gewalt, Ausgrenzung und alltäglichem Rassismus zu sein und damit auch mit dem Sterben von Menschen. Durch diese falsche Solidarität wird nicht nur rassistischen Bemerkungen am Arbeitsplatz und überall sonst , sondern auch rassistischer Hetze und terroristischen Mordanschlägen, gegen Menschen die nicht in das Weltbild der TäterInnen passen, Vorschub zu geleistet.

Wir gedenken den Opfern von Hanau und allen anderen Opfern rechter Gewalt! Keine Akzeptanz für Nazis! Kein Platz für Nazis und rechtes Gedankengut in Behörden, im Betrieb, im Alltag und auf der Straße! Praktische Entnazifizierung jetzt!

Um aufzuzeigen, dass es auch in Frankfurt noch weitaus genug zu entnazifizieren gibt und um einen kleinen Anreiz zu bieten, sich damit auseinanderzusetzen, findet Ihr hier ein Karte mit verschiedensten Akteuren in Frankfurt. Die Auflistung ist exemplarisch und hat nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.